Samstag, 27. Februar 2016

Fertig

Das letzte mal beim Frühstück gewesen und dieses genossen. Nochmals bei den den netten Damen im Patientenrestaurant bedankt und dann am Foyer auf den freundlichen Kollegen von der Technik gewartet, welcher auch pünktlich 30 Minuten vor Abfahrt des Zuges meinen Koffer in das Auto lud und mich zum Bahnhof fuhr.
So hat auch die letzte Aktion des Klinikums perfekt funktioniert und ich wurde dem realen Leben zurück gegeben. 
Der Zug fuhr dann auch mit 10 Minuten Verspätung ab.

Jetzt bin ich wieder daheim.

Freitag, 26. Februar 2016

Zusammengefasst


26.2.2016 Jeden Tag dieser Trennungsschmerz. Heute früh ist nun Conny abgereist und ich musste mich gleich danach auch von meinem Unterwassermasseur verabschieden. Aber Indianer weinen nicht. Ich trage mein Schicksal mit Würde und habe sogar die Kraft aufgebracht, bei der Stations-Schwester meinen Entlassungsschein abzuholen. Dabei versuchte ich tapfer zu lächeln.

Als nächstes durfte ich noch einmal zur Massage in die Physio 6, um Verklebungen zu beseitigen. Das war wieder vorzüglich und beinhaltete auch Schröpfen, um diese Faszien zu lösen. Zum Abschluss erhielt ich noch ein Therabandübungsblatt. Gleich anschließend waren auch wieder Therabandübungen auf dem Plan. Zum Mittagessen genussvoll Fisch, mit Fenchel als Gemüsebeilage gegessen. Die Küche ist tatsächlich besonders zu loben. In den vier Wochen, gab es nicht eine Wiederholung der Speisen.

Auch die beiden letzten Therapieaufgaben für mich, beinhalteten eigene körperliche Aktiviität. Einmal Gymnastikhalle und einmal Schwimmhalle. Die Reihenfolge war sehr gut gewählt – konnte ich doch auf diese Art den Schweiß abwaschen. Sicherheitshalber erwähne ich, dass dieses durch duschen und nicht durch das Eintauchen in das Schwimmbecken geschah.

Dann folgte die letzte Wanderung nach Bad Belzig und durch den Wald. Hierbei konnte ich auch die noch offene Frage nach der Herkunft von Schüssen im Wald klären. Bad Belzig besitzt neben vielen andern Sportstätten (hatte ich schon mitgeteilt, dass es dort sogar eine Kunsteisbahn gibt?) auch eine Schießsportanlage.

Insgesamt war die REHA außerordentlich wirksam, angenehm, aber eben auch anstrengend. Mit Urlaub, gar Wellness hat das nicht das geringste zu tun. Es ist harte Arbeit, nicht nur für das Personal, sondern auch für die zu therapierenden Menschen. Zeitweise anstrengender als die Arbeit. Jedenfalls, wenn man es ernst nimmt. Und es nicht ernst zu nehmen, wäre unklug und Verschwendung von Zeit.

Und hier noch einmal Zahlen. Während der 26 Aufenthaltstage, hatte ich 22 Tage mit REHA-Aktivitäten. Insgesamt waren es 104 solcher Aktivitäten. Meine „Arbeitszeit“ betrug etwas mehr als 140 Stunden. Mehr als die Hälfte davon (56,5) erforderten persönlich körperliche Aktivitäten – ich bezeichne sie mal als Sport. Genau 2 volle Tage, als 48 Stunden war ich netto mit therapeutischen Veranstaltungen befasst. 21 dieser Stunden verbrachte ich in der Gymnastikhalle und der „Muckkibude“. Genau 9 Stunden im Wasser. Der Exaktheit wegen füge ich hinzu, dass von diesen 9 Stunden nur 6, mit den unter Anleitung ausgeübten Therapien gefüllt waren. Die Therapie rechne ich hier mit 20 Minuten. Die restlichen 3 Stunden waren freiwillige Vorbereitung durch Schwimmen und eigene Wassergymnastik. Etwa 8 Stunden wurde mit mir gemacht (Entspannungstherapie, Unterwassermassage, Physiotherapie, Fango, Psychotherapie); hoffentlich habe ich bei dieser Fülle nichts vergessen.
Interessant sind sicher auch folgende Zahlen. Um zu den Therapien, zum Essen oder kulturellen Veranstaltungen zu gelangen, bin ich im Haus ca. 60 km gelaufen. Das ist vorsichtig angegeben. Es ist denkbar, dass es auch 70 km waren. Dabei bin ich in etwa 5000 Treppenstufen nach oben und dann wieder nach unten gestiegen. Wer mich kennt, weiß dass ich gern laufe. So gehören zur Bilanz auch noch fakultative reichlich 200 km Wanderungen, durch die wunderschöne Umgebung.

Es ist mir fast peinlich. So gern ich auch wieder nach Hause fahre, wäre ich doch auch gern geblieben. 

Zwei Seelen wohnen, ach! in meiner Brust,
die eine will sich von der andern trennen:
Die eine hält in derber Lust
sich an die REHA fest, mit klammernden Organen;
die andre strebt gewaltsam sich zu den Gefilden meiner Lieben.
(frei nach Goethes Faust)

Donnerstag, 25. Februar 2016

Kompliment


25.2.2016 Der Tag begann noch vor dem Frühstück mit einem Kompliment in meine Richtung: „Sie sind ja so schön schlank.“ Danke!
Sehr lange konnte ich heute das Frühstücksritual nicht zelebrieren. Bereits um 8 hatte ich nämlich in der G-Halle anzutreten und dort gleich 2 sportive Veranstaltungen in Folge. Darunter pilates, welches mir inzwischen auch besser bekommt. Vielleicht, weil ich es richtiger ausführe.
Um 9 dann zurück auf die Station gesprintet. Abschlussuntersuchung. Alles in Ordnung, ich werde am 27.2. arbeitsfähig entlassen. Und ich kann sagen, dass ich mich tatsächlich erheblich besser und fitter fühle. Die REHA Maßnahme hat sich gesundheitlich für mich auf jeden Fall gelohnt. Dafür kann ich mich nicht oft genug, bei allen Mitarbeitern dieser wunderbaren Einrichtung bedanken.

Dann folgten zwei weiter Sporteinlagen, einmal Aqua-Jogging und einmal Wirbelsäulengruppe in der Gymnastikhalle. Damit konnte ich mir den nötigen Hunger für das Mittagessen holen. Nach dem Essen sollst Du ruh'n oder 1000 Schritte tun, habe ich mit Schritten realisiert – es waren aber eher 4000 Schritte.

Dann begann der heutige Wellness-Anteil. Fango und Fußpflege. Mit frisch gepflegten Füßen telespazieren gegangen und noch einmal nach Belzig. Steintherme – Bahnhof – Burg – Altstadt und retour. Jetzt Radio hören und am Tagebuch schreiben.

Die Beiträge im Tagebuch, so stelle ich seit tagen fest, sind kürzer geworden. Das liegt vor allem an der gesundheitlich wohltuenden Gleichförmigkeit der Tage. Zumindest therapeutisch gesehen ändert sich nicht viel.

Mittwoch, 24. Februar 2016

Lob


24.2.2016 Wirklich besser geschlafen habe ich auch dieses Mal nicht. Obwohl ich erst 22 Uhr ins Bett bin. Mein jetziger Schlaf-Rhythmus ist offenbar derartig gefestigt, dass er nur schwer aufbrech- und korrigierbar scheint.
Heute nach dem Frühstück haben wir in großer Zeremonie unseren Jockl verabschiedet.
Anschließend begann auch für mich die REHA-Endprozedur mit deren ersten Etappe, Blutdruck und Eigengewicht feststellen lassen. Der Blutdruck liegt nun bei 120:70, das Körpergewicht hat sich, trotz des hervorragenden Essens um 0,5 % verringert. Dieser Effekt ist sicherlich noch größer, wenn man einbezieht, dass sich ein Teil meines Fettspeichers in Muskelmasse umgewandelt hat.
Im weiteren Tagesverlauf musste ich noch mehrfach schwitzen. Von einer der Therapeutinnen erhielt ich Lob für meine Fortschritte. Das freut mich. Es bestätigt mein Gefühl, dass sich hier und da, Schmerz in elastischere Sehnen und Bänder sowie geschmeidigere Muskulatur umgesetzt hat.

Auch einige technische Vorbereitungen meiner Abreise wurden erledigt, Reisekosten erhalten und den Transport zum Bahnhof gebucht.

Als ich mein heutiges Programm kurz nach halb Vier Uhr Nachmittags beendet hatte, tobte draußen ein Schneesturm. „Na Prima“ dachte ich mir. Doch nachdem ich mich umgewandet und den Regenschirm geschnappt hatte, riß der Himmel auf. Er schickte mir zwar keinen Regenbogen, aber wenigstens blauen Himmel, Windstille und Sonnenschein. So konnte ich bei herrlichem Wetter telespazieren.

Mein abendlicher Blick auf den Plan der letzten beiden Tage. Noch 7 mal geplanter Sport. Beide Tage enden wunderbar. Der Donnerstag mit Fango, der Freitag mit Schwimmhalle.

Dienstag, 23. Februar 2016

Tisch 55


23.2.2016 Frühstück – Pilates- Unterwassermassage – Aquajogging, so beginnt der heutige REHA Tag. Zuerst aber was zum Schlaf. Durchgeschlafen habe ich nicht, war auch nach zwei Stunden Schlaf das erste Mal und danach noch mehrfach wach. Mir schien jedoch, dass mein erneutes einschlafen danach besser funktionierte. Das liegt gewiss an der himmlischen Ruhe in meiner neuen Unterkunft. Selbst die Zeitansagen vom Glockenturm kommen kaum an.

Pilates bekam mir heute besser als zuletzt. Dennoch spürte ich erneut Übelkeit bei Übungen in der Rückenlage, speziell beim Anheben des Oberkörpers.

Beim Mittagessen konnte ich heute feststellen, dass es drei Wochen lange, jeden Tag ein anderes Gericht gab. Starke Leistung für solche Großküche, welche täglich 1 halbes Tausend Essenportionen ausgibt.

Da es nach dem Mittagessen komischerweise noch immer nicht regnete, ging ich bereits jetzt telespazieren, Zeit war ausreichend vorhanden, mein nächstes Sportprogramm in der Gymnastikhalle folgte erst 15:30 Uhr. Die dabei durchgeführten  Wirbelsäulenübungen waren so ähnlich wie Pilates.

Ab heute fällt Tisch 55 auseinander. Der Tasmane fährt morgen früh nach Hause. Donnerstag ist dann unsere Intensivschwester mit der Rückkkehr dran. Am Sonnabend folge ich. So saßen wir noch ein wenig plaudernd im Waldcafé. Kinder wie die Zeit vergeht.

Montag, 22. Februar 2016

Umgebettet


22.2.2016 Heute war Umzug. In ein anderes Zimmer. Bin dann am Abend umgebettet. Das Zimmer ist wunderbar, direkt unter dem Dach gelegen. Außerordentlich gemütlich und bestimmt auch sehr ruhig. Mit Dachschräge und akzeptablem WLAN Zugang. 
Übrigens: wie das Glockenstübchen 54 Stufen hoch gelegen. Das Zimmer hat nur einen Makel: ich bin erst jetzt eingezogen. Das Dusche und Toilette schräg über dem Flur liegen empfinde ich nicht als störend. Auch bei mir zu Hause befinden sich diese Einrichtungen nicht in meinem Schlaf- oder Wohnzimmer, sondern über den Flur. Und auch dort muss ich sie teilen. Wie wir wissen multipliziert Teilen das Glück. Welch Glück eine Toilette darstellt, weiß jeder, welcher unterwegs auf der Suche nach einer solchen ist.

Therapeutisch begann es für mich heute mit dem Training der Gesichts- und Bauchmuskeln beim Frühstück – es wurde viel gelacht, um dann mit Fango fortgesetzt zu werden. Nach der Visite hatte ich dann noch Muße eine Trainingseinheit in der T-Halle einzubauen. Als das Mittagessen den Magen erreicht hatte, gab es zur Verdauung dann noch einmal Gymnastik- und einmal Schwimmhalle. Beides in der selben Besetzung: Wirbelsäulengruppe. Womit heute von mir der komplette GST Bereich beackert wurde. Die Übungen in der Gymnastikhalle sind mir, im Gegensatz zum Essen nicht bekommen. Auf dem Rücken liegend, Beine auf einem Ball. Das hat meinem Kreislauf nicht gefallen und führte zu Übelkeit. Habe es aber durchgestanden – oder durchgelegen? Das werde ich weiter beobachten und auch mal mit meinem Doktor bereden.

Der den ganze Tag andauernde Regen hatte inzwischen nachgelassen. Es tröpfelte nur noch ganz schwach, als ich das Haus zum telespazieren verließ. Als mich die Wetterzicke wahrgenommen hatte, wurde der Regen wieder stärker. Bescheuert, solche zwanghaften Handlungen. Dabei hatte ich doch klar gemacht, dass ich mich nicht erpressen lasse. Also eigentlich vergebliche Mühe. Aber Zicken sind bekanntermaßen nicht unbelehrbar.
Zum Abend wieder im Glockenstübchen den Geschichten des Seelsorgers
gelauscht und über dies und das geschichtliche und aktuelle Ereignis geplaudert und ausgetauscht.

Sonntag, 21. Februar 2016

Rotwein trocken - Wetter nass


21.2.2016 Sonntag. Da werde ich mal wieder die REHA-Woche zusammenfassen. Zuerst aber wieder einmal etwas zum Schlaf, welcher mich flieht. Nicht nur mehrmals in der Nacht erwacht, sondern pünktlich 3:40 Uhr wach, um zum Frühdienst zu gehen. Da ich jedoch feststellten konnte, dass ich heute keinen Frühdienst habe, bin ich im Bett liegen geblieben und habe ein wenig gelesen. 
Mir wäre es lieber gewesen, könnte ich bis 6/halb 7 durch schlafen. Aber ich bin optimistisch, vielleicht klappt es dann nach dem Umzug. Der Morgenspaziergang verlief trocken, das ist gut so, denn der Sonntag ist Therapiefrei und daher recht langweilig, wenn man nichts unternehmen kann. Halb 11 begann der Frühschoppen mit Jockl. Wie vorgenommen, mit Rotwein. Auch trocken. Dazu außerordentlich angenehme Gespräche. Diese habe ich heute auch wieder am Telefon geführt.

Das Nachmittagswetter war so ähnlich, wie gestern das am Vormittag – nass.

Nun zur Statistik. Die Woche war Sport lastig. Von meinen 26 Aktivitäten fanden 17 in der Trainings-, Schwimm-, Gymnastikhalle statt. 7 mal nass, 10 mal trocken. Je zwei mal durfte ich Fango und Unterwassermassage genießen. Eine Vorschau auf die kommende Woche, verheißt mir eine ähnliche Aufteilung. Freue mich darauf.