Freitag, 26. Februar 2016

Zusammengefasst


26.2.2016 Jeden Tag dieser Trennungsschmerz. Heute früh ist nun Conny abgereist und ich musste mich gleich danach auch von meinem Unterwassermasseur verabschieden. Aber Indianer weinen nicht. Ich trage mein Schicksal mit Würde und habe sogar die Kraft aufgebracht, bei der Stations-Schwester meinen Entlassungsschein abzuholen. Dabei versuchte ich tapfer zu lächeln.

Als nächstes durfte ich noch einmal zur Massage in die Physio 6, um Verklebungen zu beseitigen. Das war wieder vorzüglich und beinhaltete auch Schröpfen, um diese Faszien zu lösen. Zum Abschluss erhielt ich noch ein Therabandübungsblatt. Gleich anschließend waren auch wieder Therabandübungen auf dem Plan. Zum Mittagessen genussvoll Fisch, mit Fenchel als Gemüsebeilage gegessen. Die Küche ist tatsächlich besonders zu loben. In den vier Wochen, gab es nicht eine Wiederholung der Speisen.

Auch die beiden letzten Therapieaufgaben für mich, beinhalteten eigene körperliche Aktiviität. Einmal Gymnastikhalle und einmal Schwimmhalle. Die Reihenfolge war sehr gut gewählt – konnte ich doch auf diese Art den Schweiß abwaschen. Sicherheitshalber erwähne ich, dass dieses durch duschen und nicht durch das Eintauchen in das Schwimmbecken geschah.

Dann folgte die letzte Wanderung nach Bad Belzig und durch den Wald. Hierbei konnte ich auch die noch offene Frage nach der Herkunft von Schüssen im Wald klären. Bad Belzig besitzt neben vielen andern Sportstätten (hatte ich schon mitgeteilt, dass es dort sogar eine Kunsteisbahn gibt?) auch eine Schießsportanlage.

Insgesamt war die REHA außerordentlich wirksam, angenehm, aber eben auch anstrengend. Mit Urlaub, gar Wellness hat das nicht das geringste zu tun. Es ist harte Arbeit, nicht nur für das Personal, sondern auch für die zu therapierenden Menschen. Zeitweise anstrengender als die Arbeit. Jedenfalls, wenn man es ernst nimmt. Und es nicht ernst zu nehmen, wäre unklug und Verschwendung von Zeit.

Und hier noch einmal Zahlen. Während der 26 Aufenthaltstage, hatte ich 22 Tage mit REHA-Aktivitäten. Insgesamt waren es 104 solcher Aktivitäten. Meine „Arbeitszeit“ betrug etwas mehr als 140 Stunden. Mehr als die Hälfte davon (56,5) erforderten persönlich körperliche Aktivitäten – ich bezeichne sie mal als Sport. Genau 2 volle Tage, als 48 Stunden war ich netto mit therapeutischen Veranstaltungen befasst. 21 dieser Stunden verbrachte ich in der Gymnastikhalle und der „Muckkibude“. Genau 9 Stunden im Wasser. Der Exaktheit wegen füge ich hinzu, dass von diesen 9 Stunden nur 6, mit den unter Anleitung ausgeübten Therapien gefüllt waren. Die Therapie rechne ich hier mit 20 Minuten. Die restlichen 3 Stunden waren freiwillige Vorbereitung durch Schwimmen und eigene Wassergymnastik. Etwa 8 Stunden wurde mit mir gemacht (Entspannungstherapie, Unterwassermassage, Physiotherapie, Fango, Psychotherapie); hoffentlich habe ich bei dieser Fülle nichts vergessen.
Interessant sind sicher auch folgende Zahlen. Um zu den Therapien, zum Essen oder kulturellen Veranstaltungen zu gelangen, bin ich im Haus ca. 60 km gelaufen. Das ist vorsichtig angegeben. Es ist denkbar, dass es auch 70 km waren. Dabei bin ich in etwa 5000 Treppenstufen nach oben und dann wieder nach unten gestiegen. Wer mich kennt, weiß dass ich gern laufe. So gehören zur Bilanz auch noch fakultative reichlich 200 km Wanderungen, durch die wunderschöne Umgebung.

Es ist mir fast peinlich. So gern ich auch wieder nach Hause fahre, wäre ich doch auch gern geblieben. 

Zwei Seelen wohnen, ach! in meiner Brust,
die eine will sich von der andern trennen:
Die eine hält in derber Lust
sich an die REHA fest, mit klammernden Organen;
die andre strebt gewaltsam sich zu den Gefilden meiner Lieben.
(frei nach Goethes Faust)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen