7.2.2016
Trotz des späteren zu Bett gehen, hat es mit dem durch Schlafen
nicht geklappt, wieder wurde ich mehrfach wach. Das braucht eben
alles seine Zeit. 6:15 Uhr hielt es mich dann auch nicht mehr im
Bett.
Programme
gibt es heute keine, sozusagen ein Entspannungstag, was irgendwie
auch Programm ist. Ich werde diesen nutzen ein wenig Bilanz der
ersten Woche zu ziehen und leicht wandern. Übertreibung wäre
falsch.
Auf
jeden Fall bin ich hier schon lockerer geworden, als ich es sonst
bin. Das liegt sicher auch an der allgemeinen Atmosphäre. Sozusagen
schwingen hier alle Menschen gleich, da sie ein gemeinsames Ziel
vereint. Gesund werden. Habe heute morgen einer erst gestern
Angekommenen Trost gespendet.
Im
gewissen Sinne bin ich ja gesund – wenigstens im Vergleich zu 80
Prozent der Menschen, welche hier zur REHA nach einer Operation sind
und sich an Stöcken durch das Haus bewegen, manche regelrecht durchs
Haus quälen. Das erzeugt in mir schon ein gewisses Maß an
Dankbarkeit. Wohl wissend, dass dieser Zustand relativer Gesundheit
auch das Ergebnis eigener Leistung sind. Regelmäßige Bewegung
(nicht nur bei meinen Wanderungen), das Bemühen, trotz
Schichtdienstes ziemlich „regelmäßig“ zu leben und das Aufgeben
des Rauchens vor nunmehr über einem Viertel Jahrhundert. Dieses
„gesund“ ist wirklich nur relativ. Schichtarbeiter sind einfach
krank. Das gehört zur Arbeit dazu und ist auch durch Zuschläge
nicht zu verändern. Schichtarbeiter müssten alle drei Jahr Anspruch
auf 2 Wochen Schichtarbeiterreha mit speziellem Programm haben.
In
Bezug auf die Minderung meiner eigenen“Leiden“ spüre ich zur
Zeit noch nichts. Es wäre auch vermessen, solches nach 5 Tagen von
seinem Körper zu verlangen. Manches wird auch von dem ganzen Zoo
voller Muskel-Katzen und -Kater überdeckt.
Die
Bilanz rein technisch. In den Tagen von Dienstag bis Sonnabend hatte
ich (neben den Mahlzeiten) 24 Termine wahrzunehmen. Die Hälfte davon forderte von
mir muskuläre Aktivitäten. Von diesen 12 "Sportarten"
fanden 1/3,
nämlich 4 im Wasser des Schwimmbeckens statt. 5 mal durfte ich
passiv sein, lag auf einer Fango-Packung, in Unterwassermassage –
Wanne oder einer Liege. Drei mal hörte ich mir einen Vortrag an und
vier mal war ich bei medizinischen Terminen gebucht. Insgesamt hatte
ich eine 32 Stunden-Woche.
Jedes
Mal war es wie bei „keine Sterne in Athen, sondern Schnaps in St.
Kathrein“, nämlich schön und gut. Alle Therapeuten, Ärzte und
Schwestern, machten auf mich einen außerordentlich guten und
professionellen Eindruck und waren dazu noch freundlich und zeigten
ihren Stress nicht. Welchen sie auf jeden Fall haben, da sie von
Termin zu Termin jagen. Um mal ein Beispiel zu nennen. Ich hatte
einen Termin in der Schwimmhalle. Nachdem die Therapeutin uns
entließ, duschte ich mich schnell und war 5 Minuten nach
Therapieende in der Trainingshalle, um meine Geräteübungen zu
absolvieren. Vor der Halle war „meine“ Therapeutin bereits wieder
mit einer Einweisung von Patienten befasst. Und mit großer
Wahrscheinlichkeit hätte ich sie 30 Minuten später in der
Gymnastikhalle oder bei einem Vortrag über richtiges Liegen treffen
können, wenn ich nicht gerade auf einer Fangopackung geschwitzt
hätte.
Beim
Essen wieder eine Extrawurst bekommen, gab nämlich im Original
„bayrisch Kraut“. Nach dem Essen noch ein wenig gewandert. Die
Wanderwege hier sind wirklich schön, schade, dass es keine
Wanderanwendung mit dem Förster als Therapeuten gibt. Mit Harald und
Mutter telefoniert.
Zum
Abendbrot gab es heute auch Fisch. Einfach excellent. Ob die auch
liefern? Dann würde ich es dabei lassen, von hier das Abendbrot zu
essen.
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