Mittwoch, 10. Februar 2016

Erste Zwischenbilanz


7.2.2016 Trotz des späteren zu Bett gehen, hat es mit dem durch Schlafen nicht geklappt, wieder wurde ich mehrfach wach. Das braucht eben alles seine Zeit. 6:15 Uhr hielt es mich dann auch nicht mehr im Bett.
Programme gibt es heute keine, sozusagen ein Entspannungstag, was irgendwie auch Programm ist. Ich werde diesen nutzen ein wenig Bilanz der ersten Woche zu ziehen und leicht wandern. Übertreibung wäre falsch.
Auf jeden Fall bin ich hier schon lockerer geworden, als ich es sonst bin. Das liegt sicher auch an der allgemeinen Atmosphäre. Sozusagen schwingen hier alle Menschen gleich, da sie ein gemeinsames Ziel vereint. Gesund werden. Habe heute morgen einer erst gestern Angekommenen Trost gespendet.
Im gewissen Sinne bin ich ja gesund – wenigstens im Vergleich zu 80 Prozent der Menschen, welche hier zur REHA nach einer Operation sind und sich an Stöcken durch das Haus bewegen, manche regelrecht durchs Haus quälen. Das erzeugt in mir schon ein gewisses Maß an Dankbarkeit. Wohl wissend, dass dieser Zustand relativer Gesundheit auch das Ergebnis eigener Leistung sind. Regelmäßige Bewegung (nicht nur bei meinen Wanderungen), das Bemühen, trotz Schichtdienstes ziemlich „regelmäßig“ zu leben und das Aufgeben des Rauchens vor nunmehr über einem Viertel Jahrhundert. Dieses „gesund“ ist wirklich nur relativ. Schichtarbeiter sind einfach krank. Das gehört zur Arbeit dazu und ist auch durch Zuschläge nicht zu verändern. Schichtarbeiter müssten alle drei Jahr Anspruch auf 2 Wochen Schichtarbeiterreha mit speziellem Programm haben.

In Bezug auf die Minderung meiner eigenen“Leiden“ spüre ich zur Zeit noch nichts. Es wäre auch vermessen, solches nach 5 Tagen von seinem Körper zu verlangen. Manches wird auch von dem ganzen Zoo voller Muskel-Katzen und -Kater überdeckt.

Die Bilanz rein technisch. In den Tagen von Dienstag bis Sonnabend hatte ich (neben den Mahlzeiten) 24 Termine wahrzunehmen. Die Hälfte davon forderte von mir muskuläre Aktivitäten. Von diesen 12 "Sportarten"
fanden 1/3, nämlich 4 im Wasser des Schwimmbeckens statt. 5 mal durfte ich passiv sein, lag auf einer Fango-Packung, in Unterwassermassage – Wanne oder einer Liege. Drei mal hörte ich mir einen Vortrag an und vier mal war ich bei medizinischen Terminen gebucht. Insgesamt hatte ich eine 32 Stunden-Woche.
Jedes Mal war es wie bei „keine Sterne in Athen, sondern Schnaps in St. Kathrein“, nämlich schön und gut. Alle Therapeuten, Ärzte und Schwestern, machten auf mich einen außerordentlich guten und professionellen Eindruck und waren dazu noch freundlich und zeigten ihren Stress nicht. Welchen sie auf jeden Fall haben, da sie von Termin zu Termin jagen. Um mal ein Beispiel zu nennen. Ich hatte einen Termin in der Schwimmhalle. Nachdem die Therapeutin uns entließ, duschte ich mich schnell und war 5 Minuten nach Therapieende in der Trainingshalle, um meine Geräteübungen zu absolvieren. Vor der Halle war „meine“ Therapeutin bereits wieder mit einer Einweisung von Patienten befasst. Und mit großer Wahrscheinlichkeit hätte ich sie 30 Minuten später in der Gymnastikhalle oder bei einem Vortrag über richtiges Liegen treffen können, wenn ich nicht gerade auf einer Fangopackung geschwitzt hätte.

Beim Essen wieder eine Extrawurst bekommen, gab nämlich im Original „bayrisch Kraut“. Nach dem Essen noch ein wenig gewandert. Die Wanderwege hier sind wirklich schön, schade, dass es keine Wanderanwendung mit dem Förster als Therapeuten gibt. Mit Harald und Mutter telefoniert.

Zum Abendbrot gab es heute auch Fisch. Einfach excellent. Ob die auch liefern? Dann würde ich es dabei lassen, von hier das Abendbrot zu essen.

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