Samstag, 27. Februar 2016

Fertig

Das letzte mal beim Frühstück gewesen und dieses genossen. Nochmals bei den den netten Damen im Patientenrestaurant bedankt und dann am Foyer auf den freundlichen Kollegen von der Technik gewartet, welcher auch pünktlich 30 Minuten vor Abfahrt des Zuges meinen Koffer in das Auto lud und mich zum Bahnhof fuhr.
So hat auch die letzte Aktion des Klinikums perfekt funktioniert und ich wurde dem realen Leben zurück gegeben. 
Der Zug fuhr dann auch mit 10 Minuten Verspätung ab.

Jetzt bin ich wieder daheim.

Freitag, 26. Februar 2016

Zusammengefasst


26.2.2016 Jeden Tag dieser Trennungsschmerz. Heute früh ist nun Conny abgereist und ich musste mich gleich danach auch von meinem Unterwassermasseur verabschieden. Aber Indianer weinen nicht. Ich trage mein Schicksal mit Würde und habe sogar die Kraft aufgebracht, bei der Stations-Schwester meinen Entlassungsschein abzuholen. Dabei versuchte ich tapfer zu lächeln.

Als nächstes durfte ich noch einmal zur Massage in die Physio 6, um Verklebungen zu beseitigen. Das war wieder vorzüglich und beinhaltete auch Schröpfen, um diese Faszien zu lösen. Zum Abschluss erhielt ich noch ein Therabandübungsblatt. Gleich anschließend waren auch wieder Therabandübungen auf dem Plan. Zum Mittagessen genussvoll Fisch, mit Fenchel als Gemüsebeilage gegessen. Die Küche ist tatsächlich besonders zu loben. In den vier Wochen, gab es nicht eine Wiederholung der Speisen.

Auch die beiden letzten Therapieaufgaben für mich, beinhalteten eigene körperliche Aktiviität. Einmal Gymnastikhalle und einmal Schwimmhalle. Die Reihenfolge war sehr gut gewählt – konnte ich doch auf diese Art den Schweiß abwaschen. Sicherheitshalber erwähne ich, dass dieses durch duschen und nicht durch das Eintauchen in das Schwimmbecken geschah.

Dann folgte die letzte Wanderung nach Bad Belzig und durch den Wald. Hierbei konnte ich auch die noch offene Frage nach der Herkunft von Schüssen im Wald klären. Bad Belzig besitzt neben vielen andern Sportstätten (hatte ich schon mitgeteilt, dass es dort sogar eine Kunsteisbahn gibt?) auch eine Schießsportanlage.

Insgesamt war die REHA außerordentlich wirksam, angenehm, aber eben auch anstrengend. Mit Urlaub, gar Wellness hat das nicht das geringste zu tun. Es ist harte Arbeit, nicht nur für das Personal, sondern auch für die zu therapierenden Menschen. Zeitweise anstrengender als die Arbeit. Jedenfalls, wenn man es ernst nimmt. Und es nicht ernst zu nehmen, wäre unklug und Verschwendung von Zeit.

Und hier noch einmal Zahlen. Während der 26 Aufenthaltstage, hatte ich 22 Tage mit REHA-Aktivitäten. Insgesamt waren es 104 solcher Aktivitäten. Meine „Arbeitszeit“ betrug etwas mehr als 140 Stunden. Mehr als die Hälfte davon (56,5) erforderten persönlich körperliche Aktivitäten – ich bezeichne sie mal als Sport. Genau 2 volle Tage, als 48 Stunden war ich netto mit therapeutischen Veranstaltungen befasst. 21 dieser Stunden verbrachte ich in der Gymnastikhalle und der „Muckkibude“. Genau 9 Stunden im Wasser. Der Exaktheit wegen füge ich hinzu, dass von diesen 9 Stunden nur 6, mit den unter Anleitung ausgeübten Therapien gefüllt waren. Die Therapie rechne ich hier mit 20 Minuten. Die restlichen 3 Stunden waren freiwillige Vorbereitung durch Schwimmen und eigene Wassergymnastik. Etwa 8 Stunden wurde mit mir gemacht (Entspannungstherapie, Unterwassermassage, Physiotherapie, Fango, Psychotherapie); hoffentlich habe ich bei dieser Fülle nichts vergessen.
Interessant sind sicher auch folgende Zahlen. Um zu den Therapien, zum Essen oder kulturellen Veranstaltungen zu gelangen, bin ich im Haus ca. 60 km gelaufen. Das ist vorsichtig angegeben. Es ist denkbar, dass es auch 70 km waren. Dabei bin ich in etwa 5000 Treppenstufen nach oben und dann wieder nach unten gestiegen. Wer mich kennt, weiß dass ich gern laufe. So gehören zur Bilanz auch noch fakultative reichlich 200 km Wanderungen, durch die wunderschöne Umgebung.

Es ist mir fast peinlich. So gern ich auch wieder nach Hause fahre, wäre ich doch auch gern geblieben. 

Zwei Seelen wohnen, ach! in meiner Brust,
die eine will sich von der andern trennen:
Die eine hält in derber Lust
sich an die REHA fest, mit klammernden Organen;
die andre strebt gewaltsam sich zu den Gefilden meiner Lieben.
(frei nach Goethes Faust)

Donnerstag, 25. Februar 2016

Kompliment


25.2.2016 Der Tag begann noch vor dem Frühstück mit einem Kompliment in meine Richtung: „Sie sind ja so schön schlank.“ Danke!
Sehr lange konnte ich heute das Frühstücksritual nicht zelebrieren. Bereits um 8 hatte ich nämlich in der G-Halle anzutreten und dort gleich 2 sportive Veranstaltungen in Folge. Darunter pilates, welches mir inzwischen auch besser bekommt. Vielleicht, weil ich es richtiger ausführe.
Um 9 dann zurück auf die Station gesprintet. Abschlussuntersuchung. Alles in Ordnung, ich werde am 27.2. arbeitsfähig entlassen. Und ich kann sagen, dass ich mich tatsächlich erheblich besser und fitter fühle. Die REHA Maßnahme hat sich gesundheitlich für mich auf jeden Fall gelohnt. Dafür kann ich mich nicht oft genug, bei allen Mitarbeitern dieser wunderbaren Einrichtung bedanken.

Dann folgten zwei weiter Sporteinlagen, einmal Aqua-Jogging und einmal Wirbelsäulengruppe in der Gymnastikhalle. Damit konnte ich mir den nötigen Hunger für das Mittagessen holen. Nach dem Essen sollst Du ruh'n oder 1000 Schritte tun, habe ich mit Schritten realisiert – es waren aber eher 4000 Schritte.

Dann begann der heutige Wellness-Anteil. Fango und Fußpflege. Mit frisch gepflegten Füßen telespazieren gegangen und noch einmal nach Belzig. Steintherme – Bahnhof – Burg – Altstadt und retour. Jetzt Radio hören und am Tagebuch schreiben.

Die Beiträge im Tagebuch, so stelle ich seit tagen fest, sind kürzer geworden. Das liegt vor allem an der gesundheitlich wohltuenden Gleichförmigkeit der Tage. Zumindest therapeutisch gesehen ändert sich nicht viel.

Mittwoch, 24. Februar 2016

Lob


24.2.2016 Wirklich besser geschlafen habe ich auch dieses Mal nicht. Obwohl ich erst 22 Uhr ins Bett bin. Mein jetziger Schlaf-Rhythmus ist offenbar derartig gefestigt, dass er nur schwer aufbrech- und korrigierbar scheint.
Heute nach dem Frühstück haben wir in großer Zeremonie unseren Jockl verabschiedet.
Anschließend begann auch für mich die REHA-Endprozedur mit deren ersten Etappe, Blutdruck und Eigengewicht feststellen lassen. Der Blutdruck liegt nun bei 120:70, das Körpergewicht hat sich, trotz des hervorragenden Essens um 0,5 % verringert. Dieser Effekt ist sicherlich noch größer, wenn man einbezieht, dass sich ein Teil meines Fettspeichers in Muskelmasse umgewandelt hat.
Im weiteren Tagesverlauf musste ich noch mehrfach schwitzen. Von einer der Therapeutinnen erhielt ich Lob für meine Fortschritte. Das freut mich. Es bestätigt mein Gefühl, dass sich hier und da, Schmerz in elastischere Sehnen und Bänder sowie geschmeidigere Muskulatur umgesetzt hat.

Auch einige technische Vorbereitungen meiner Abreise wurden erledigt, Reisekosten erhalten und den Transport zum Bahnhof gebucht.

Als ich mein heutiges Programm kurz nach halb Vier Uhr Nachmittags beendet hatte, tobte draußen ein Schneesturm. „Na Prima“ dachte ich mir. Doch nachdem ich mich umgewandet und den Regenschirm geschnappt hatte, riß der Himmel auf. Er schickte mir zwar keinen Regenbogen, aber wenigstens blauen Himmel, Windstille und Sonnenschein. So konnte ich bei herrlichem Wetter telespazieren.

Mein abendlicher Blick auf den Plan der letzten beiden Tage. Noch 7 mal geplanter Sport. Beide Tage enden wunderbar. Der Donnerstag mit Fango, der Freitag mit Schwimmhalle.

Dienstag, 23. Februar 2016

Tisch 55


23.2.2016 Frühstück – Pilates- Unterwassermassage – Aquajogging, so beginnt der heutige REHA Tag. Zuerst aber was zum Schlaf. Durchgeschlafen habe ich nicht, war auch nach zwei Stunden Schlaf das erste Mal und danach noch mehrfach wach. Mir schien jedoch, dass mein erneutes einschlafen danach besser funktionierte. Das liegt gewiss an der himmlischen Ruhe in meiner neuen Unterkunft. Selbst die Zeitansagen vom Glockenturm kommen kaum an.

Pilates bekam mir heute besser als zuletzt. Dennoch spürte ich erneut Übelkeit bei Übungen in der Rückenlage, speziell beim Anheben des Oberkörpers.

Beim Mittagessen konnte ich heute feststellen, dass es drei Wochen lange, jeden Tag ein anderes Gericht gab. Starke Leistung für solche Großküche, welche täglich 1 halbes Tausend Essenportionen ausgibt.

Da es nach dem Mittagessen komischerweise noch immer nicht regnete, ging ich bereits jetzt telespazieren, Zeit war ausreichend vorhanden, mein nächstes Sportprogramm in der Gymnastikhalle folgte erst 15:30 Uhr. Die dabei durchgeführten  Wirbelsäulenübungen waren so ähnlich wie Pilates.

Ab heute fällt Tisch 55 auseinander. Der Tasmane fährt morgen früh nach Hause. Donnerstag ist dann unsere Intensivschwester mit der Rückkkehr dran. Am Sonnabend folge ich. So saßen wir noch ein wenig plaudernd im Waldcafé. Kinder wie die Zeit vergeht.

Montag, 22. Februar 2016

Umgebettet


22.2.2016 Heute war Umzug. In ein anderes Zimmer. Bin dann am Abend umgebettet. Das Zimmer ist wunderbar, direkt unter dem Dach gelegen. Außerordentlich gemütlich und bestimmt auch sehr ruhig. Mit Dachschräge und akzeptablem WLAN Zugang. 
Übrigens: wie das Glockenstübchen 54 Stufen hoch gelegen. Das Zimmer hat nur einen Makel: ich bin erst jetzt eingezogen. Das Dusche und Toilette schräg über dem Flur liegen empfinde ich nicht als störend. Auch bei mir zu Hause befinden sich diese Einrichtungen nicht in meinem Schlaf- oder Wohnzimmer, sondern über den Flur. Und auch dort muss ich sie teilen. Wie wir wissen multipliziert Teilen das Glück. Welch Glück eine Toilette darstellt, weiß jeder, welcher unterwegs auf der Suche nach einer solchen ist.

Therapeutisch begann es für mich heute mit dem Training der Gesichts- und Bauchmuskeln beim Frühstück – es wurde viel gelacht, um dann mit Fango fortgesetzt zu werden. Nach der Visite hatte ich dann noch Muße eine Trainingseinheit in der T-Halle einzubauen. Als das Mittagessen den Magen erreicht hatte, gab es zur Verdauung dann noch einmal Gymnastik- und einmal Schwimmhalle. Beides in der selben Besetzung: Wirbelsäulengruppe. Womit heute von mir der komplette GST Bereich beackert wurde. Die Übungen in der Gymnastikhalle sind mir, im Gegensatz zum Essen nicht bekommen. Auf dem Rücken liegend, Beine auf einem Ball. Das hat meinem Kreislauf nicht gefallen und führte zu Übelkeit. Habe es aber durchgestanden – oder durchgelegen? Das werde ich weiter beobachten und auch mal mit meinem Doktor bereden.

Der den ganze Tag andauernde Regen hatte inzwischen nachgelassen. Es tröpfelte nur noch ganz schwach, als ich das Haus zum telespazieren verließ. Als mich die Wetterzicke wahrgenommen hatte, wurde der Regen wieder stärker. Bescheuert, solche zwanghaften Handlungen. Dabei hatte ich doch klar gemacht, dass ich mich nicht erpressen lasse. Also eigentlich vergebliche Mühe. Aber Zicken sind bekanntermaßen nicht unbelehrbar.
Zum Abend wieder im Glockenstübchen den Geschichten des Seelsorgers
gelauscht und über dies und das geschichtliche und aktuelle Ereignis geplaudert und ausgetauscht.

Sonntag, 21. Februar 2016

Rotwein trocken - Wetter nass


21.2.2016 Sonntag. Da werde ich mal wieder die REHA-Woche zusammenfassen. Zuerst aber wieder einmal etwas zum Schlaf, welcher mich flieht. Nicht nur mehrmals in der Nacht erwacht, sondern pünktlich 3:40 Uhr wach, um zum Frühdienst zu gehen. Da ich jedoch feststellten konnte, dass ich heute keinen Frühdienst habe, bin ich im Bett liegen geblieben und habe ein wenig gelesen. 
Mir wäre es lieber gewesen, könnte ich bis 6/halb 7 durch schlafen. Aber ich bin optimistisch, vielleicht klappt es dann nach dem Umzug. Der Morgenspaziergang verlief trocken, das ist gut so, denn der Sonntag ist Therapiefrei und daher recht langweilig, wenn man nichts unternehmen kann. Halb 11 begann der Frühschoppen mit Jockl. Wie vorgenommen, mit Rotwein. Auch trocken. Dazu außerordentlich angenehme Gespräche. Diese habe ich heute auch wieder am Telefon geführt.

Das Nachmittagswetter war so ähnlich, wie gestern das am Vormittag – nass.

Nun zur Statistik. Die Woche war Sport lastig. Von meinen 26 Aktivitäten fanden 17 in der Trainings-, Schwimm-, Gymnastikhalle statt. 7 mal nass, 10 mal trocken. Je zwei mal durfte ich Fango und Unterwassermassage genießen. Eine Vorschau auf die kommende Woche, verheißt mir eine ähnliche Aufteilung. Freue mich darauf.

Samstag, 20. Februar 2016

Zicke


20.2.2016 Am Frühstückstisch haben wir heute unsere Tischälteste verabschiedet. Sie wird von ihrer Tochter abgeholt. Danach erfolgte meine Vorbereitung auf die einzige Therapie des Tages, Becken/Bein Gruppe in der Schwimmhalle. Die Vorbereitung geht schnell vonstatten: Badehose, Badelatschen und Badetuch eingepackt und den Beutel geschnappt. Im Radio dazu Aktualitäten angehört. Umberto Eco, Verdun, Clausnitz.
Ein Thema am heutigen Frühstückstisch war die Meldung über die Heimsendung eines Patienten, welcher wohl zum wiederholtem Male beim Rauchen auf dem Zimmer erwischt wurde. Wer weiß ob das stimmt, solch Disziplinlosigkeit ist jedoch durchaus vorstellbar. Und nicht jeder ist Helmut Schmidt, um sich das ungestraft erlauben zu dürfen.

Sauer bin ich auch über den Wettergott. Der zickt weiterhin herum und schickt immer dann Wolken und Feuchtigkeit von oben, wenn ich Therapie frei bin und mich an der frischen Luft bewegen möchte. Ebenso wenig wie von meinem Taschentelefon, lasse ich mich jedoch von Wettergöttern oder einer Wetterzicke fremdbestimmen. Punktum! Da nehme ich halt den Regenschirm mit.

Das mit dem Schirm hatte geholfen, jedenfalls kam dann am Nachmittag kein Regen mehr. Einmal konnte ich sogar den Standort der Sonne exakt bestimmen. Da war nämlich die Wolkendecke so dünn, dass man Klärchen deutlich als solche erkennen konnte.

Zum Abendbrot gab es heute außer den üblichen Köstlichkeiten Rollmops. Danach noch mit der Tischgenossin im Waldcafe eine Bierorgie gefeiert. Zwei Bier getrunken. Der Tasmane wollte eigentlich auch mitkommen, hat dann jedoch wegen der Sportschau abgesagt. Sein Pech. Das Hertha, ebenso wie Lichtenberg 47 nicht gewonnen hat, hätte er auch so erfahren.

Freitag, 19. Februar 2016

Eisen hart


19.02.2016 Freitag ist Visite-Tag. Zuvor von 7 Uhr bis fast 9 Uhr gefrühstückt. Wellness Frühstück. Es wurde nämlich nach der ersten halben Stunde durch eine angenehme Unterwassermassage aufgelockert.
Dann wartete ich auf den Doktor zur Visite. Diese lief wieder zu beiderseitiger Zufriedenheit ab und ich hatte anschließend Zeit, ein zusätzliches Programm in der Trainingshalle durchzuführen. Dabei ließ ich allerdings soviel Zeitreserve übrig, um vor dem Therabandsport in der Gymnastikhalle, etwas verschnaufen zu können. 
Dort in der Halle war ich der Zwerg unter 7 Schneewittchen – oder wie die Therapeutin meinte, Hahn im Korb. Eine der allesamt jüngeren Damen merkte an, dass wir bereits zusammen geschlafen hätten. Stimmt. Mehrfach. Bei der Entspannungstherapie. Wird aber nicht mehr vorkommen. Trotzdem bereue ich das nicht.

Nach dem Essen, war dann wieder Becken/Bein im Schwimmbecken. Damit war ich kurz nach 14 Uhr fertig und bin telefonwandern gegangen. Dieses habe ich wieder verbunden mit einem Stadtrundgang und zusätzlich, mit einem Besuch der Burg Eisenhardt. 
Belzig gefällt mir immer besser und ich spiele ernsthaft mit dem Gedanken, hier einmal ein paar Tage Urlaub zu verbringen. Nicht nur die Burg ist schön, auch die allgemeine Atmosphäre gefällt mir.

Donnerstag, 18. Februar 2016

Altstadtbummel


18.2.2016 Inzwischen hat sich meine morgendliche Erwachzeit um eine Stunde verschoben. Diese Erwachzeit liegt jetzt etwa bei halb 5. Ich sehe das positiv, mein Körper ist also offenbar noch in der Lage, sich in relativ kurzer Zeit anzupassen. Das merke ich auch daran, dass ich nicht mehr das Bedürfnis verspüre, vor um 6 durch das Haus zu spuken.

Therapeutischer Tagesbeginn ist wieder das G-Hallen Doppel Thera/Pilates. Pilates lief heute im Vierfüsslerstand besser als beim ersten Mal. Auf vier Füßen geht es eben besser voran, als auf dem Rücken liegend. Ich schätze jedoch,dass diese Art der Übung keine große Liebe werden wird. Nach kurzer Pause dann als dritte Sportart noch eine Runde Aqua-Jogging. Da habe ich heute schon gemerkt, dass ich bereits zwei Aktivitäten in den Knochen hatte. Damit waren aber die eher sportlichen Dinge für heute erledigt. Vor dem Essen noch Fango.

Das Mittagessen schmeckte heute besonders gut. Außerdem haben wir heute wieder besonders viel beim Essen gelacht. Das trainiert die Bauch- und Gesichtsmuskulatur und hilft gegen trockene Augen. Ob das als "Anwendung" durchgeht? 
14 Uhr lief der letzte Teil der Entspannungs-Therapie. Wieder habe ich gespannt und erfolglos gegen den Schlaf gekämpft, kam aber immer wieder ohne Zehzupf heraus.

Dann das schöne Wetter benutzt um sich die schöne Belziger Altstadt anzusehen. Oder ist das jetzt die Bad Belziger Altstadt? Das Örtchen kam 1945 ohne Kampfhandlungen aus dem Krieg und blieb dadurch unzerstört. Hat mir gefallen.

Heute klappte es auch mit dem Telefon. Auch wenn ich es, gleich am Anfang noch einmal durch Akkuentnahme ein wenig motivieren musste. Ich rate dem Teil, die Botschaft ernst zu nehmen. Ich kann unzuverlässige Freunde nicht gebrauchen.

17 Uhr war ich wieder mal der Erste am Abendbrottisch – bin aber bis 18 Uhr geblieben. Wie immer wurde an der 55 viel gelacht.

Mittwoch, 17. Februar 2016

white christmas


17.2.2016 Bei einigen Neuankömmlingen in der Klinik, stelle ich immer wieder einen Kulturschock fest. Kein Handynetz. Da ich ja gestern den Vortrag über die Geschichte des Hauses besucht habe, weiß ich, dass hier bereits seit über 100 Jahren, zum gesunden  hierher gekommene Menschen unter diesem Problem gelitten haben. Das war früher ja noch viel schlimmer. Nicht mal auf dem Weg nach Belzig hatte man Handyempfang. Empörend, wie konnte man hier eine Kureinrichtung hin bauen! Frische Luft ist doch als Kriterium sehr wenig.

Mein Tag beginnt unter Wasser. Bei einer Massage. Da hilft mir mein Handy sowieso nicht. Und auch ansonsten, ist es eine gruselige Vorstellung für mich, mich auf den Wegen durch das Haus, an telefonierenden Patienten vorbei schlängeln zu müssen.

Die eigentlich für 10 Uhr geplante Einheit in der Trainingshalle, habe ich auf 9 Uhr vorgezogen. Denn 11 Uhr sollte ich schon wieder zu Übungen in der Gymnastik-Halle erscheinen. Aber solche Veränderung ist ja machbar. Das besondere in der Trainingshalle bestand heute in der Musik. Im Hintergrund liefen nämlich Weihnachtslieder. Zu meinen Übungen an der Kniebeugemaschine lief „White Christmas“. Schwarzer Humor? Passte aber irgendwie, das Wetter ist so ähnlich wie zu Weihnachten. Blauer Himmel und Sonnenschein. Nur, das es zu Weihnachten wärmer war.

In der G-Halle dann Punkt 11 Uhr Wirbelsäulengruppe. Kreistraining, welches jetzt und hier Zirkeltraining heißt. 5 Stationen für 5 Muskelgruppen. War sehr gut – vor allem durch die Abwechslung. Nach dem leckeren Mittagessen wieder Sport. Zuerst in der Schwimmhalle und dann die sich Arbeitsplatztraining nennenden Dehnungsübungen für Schulter, Bauch und Rücken. Insgesamt hatte ich heute also etwa 3 Stunden Fitnesstraining. Danach war ich doch ziemlich geschafft. Kulturprogramm ist heute keines vorgesehen.

Etwa zu Beginn des Arbeitsplatztrainings hatte es begonnen zu schneien. Insofern erwies sich „White Christmas“ als Prophezeiung.

Danach eine Wanderung zum Kurpark – einmal um die Steintherme. Diese wollte ich eigentlich auch zum telefonieren benutzen. Mein Taschentelefon wollte aber nicht funktionieren. War das die Retourkutsche des kleinen Apparates wegen meiner geringen Wertschätzung des Handynetzes? Dieses bocken sollte das Ding, in eigenem Interesse sein lassen. Sonst versenke ich es in einer Wertstofftonne. Für heute fiel das telefonieren erst mal  aus.


Dienstag, 16. Februar 2016

Am Zeh zupfen


16.2.2016 Gestern benannt, heute beschrieben – Punkt 8 Uhr in der G-Halle. Zuerst mit dem Thera-Band. Das ist relativ belastend, aber erträglich. Nicht richtig bekommen ist mir jedoch Pilates. Kraft- und Dehnungsübungen, in Kombination mit richtiger Atmung. Weiß der Himmel oder der Teufel warum, mir wurde bei den hauptsächlich in liegender Position auszuübenden Übungen übel. Liegen wird mir wohl nicht liegen. Entweder hat das meinem Kreislauf nicht gefallen, oder es hängt am Gleichgewichtssystem, welchem es nicht so richtig gelingt, im Liegen meine Position im Raum zu bestimmen. Vielleicht auch eine Kombination aus beiden Komponenten. Auch eine Stunde danach, hatte sich das noch nicht so richtig stabilisiert.
Zwischen dem Pilates und dem Aqua-Jogging gab es noch einen nach meiner Ansicht, entbehrlichen Vortrag, welcher so von den Kostenträgern (vor allem der Rentenversicherung) gewünscht wird. Thema: Alltagsdrogen, welches Nikotin, Alkohol und Medikamente meint. Entbehrlich halte ich solche Vorträge, da ich nicht an deren Wirksamkeit glaube. Das Rauchen, Saufen und sinnlos Pillen einwerfen schädlich ist, weiß inzwischen eigentlich alle Welt. Das irgendjemand sein Suchtverhalten ändert, weil er einen Vortrag hört, glaube ich eher nicht. Schnitte von Raucherlungen und Säuferlebern in den entsprechenden Suchträumen halte ich da für wirksamer. Ganz interessant die Fakten. Unbedenklich für Männer sind etwa 25 Gramm Alkohol am Tag – das ist der Alkohohlanteil einer Halbliterflasche Bier. Bei Frauen die Hälfte. Rotwein in dieser angemessenen Dosis, scheint gar gut für die Gesundheit zu sein. Ich füge hinzu, wenn man es nicht täglich macht – das Rotwein trinken.
Rauchen hingegen ist auch in kleinen Dosen nicht gesund. Also genau so, wie ich mir dass schon dachte. Ab 5 Zigaretten pro Tag steigt übrigens das Risiko von Krebserkrankungen sehr stark an. Der vortragende Arzt äußerte, dass bei Stark-Rauchern Nikotinpflaster erforderlich seien um sich das Rauchen ab zu gewöhnen. Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich sagen, es geht auch ohne. Und ich war über Jahre ein sehr starker Raucher.

Vor dem Mittagessen wurde, wie schon erwähnt als letzte sportliche Aktivität des Tages eine Wasser-Jogging-Einheit trainiert. Eine Belastungsform, welche mir gefällt, da eher den Ausdauerdisziplinen zuzurechnen.

Nach dem Mittagessen machte ich weniger selbst, sondern wurde mit mir gemacht. Entspannungstherapie und Fango. Meine Entspannungtherapeutin würde jetzt wohl widersprechen – selbstverständlich muss ich bei der Entspannungstherapie auch aktiv mitmachen. Ich stimme zu. Wobei ich heute wieder stärker damit befasst war, gegen die Schlafwirkung der Entspannung anzukämpfen, welches mir nur ungenügend gelang und im Zeh zupfen endete. Schade eigentlich. Ich wüsste schon gern eine Möglichkeit wirksam zu entspannen, um anschließend gut zu schlafen. 

Den heutigen Abend beschloss ich erneut mit Kultur. Nämlich mit dem Besuch eines bebilderten Vortrages zur Geschichte der Einrichtung.  

Montag, 15. Februar 2016

Gilgamesch


15.2.2016 Heute steht die Sonne der REHA hoch am Mittagshimmel. Es ist nämlich Halbzeit. Halb Neun beginnt die neue Therapie-Woche und die zweite Hälfte des REHA Programmes. Und zwar in der 6 mit einer Behandlung gegen Verspannungen und verklebte Faszien. Dieses Mal fand meine Physiotherapeutin deutlich weniger von besonders schmerzenden Stellen. Das spricht wohl für das bisherige Programm. 
 
Selbstverständlich habe ich davor bereits gut gefrühstückt um den Schmerz gesättigt zu ertragen. Nein, so schlimm ist es nicht. Aber um Schmerzpunkte zu beseitigen, müssen sie schon durch Schmerz erkennbar sein.

Heute ist Wassersporttag. Sowohl vor, als auch nach dem Mittagessen wird es in die Schwimmhalle gehen und das ist nicht unanstrengend.
 
So ein REHA-Tag ist keine Wellness und kein Urlaub. Mal als Beispielprogramm mein Job für morgen:
- 07:00 Uhr Frühstück
- 08:00 Uhr Therabandtraining
- 08:30 Uhr Pilates
- 09:00 Uhr Vortrag
- 11:00 Uhr Aqua-Jogging
- 12:30 Uhr Mittagessen
- 14:00 Uhr Entspannungstherapie
- 15:00 Uhr Fangopackung

An den anderen Tagen sieht das nicht viel anders aus. Heute endete mein Programm etwa 16:00 Uhr. Nach dem Abendessen war ich dann ab 18:10 Uhr im Glockenstübchen um der  kulturellen Abendveranstaltung mit unserem Seelsorger beizuwohnen. Geschichten von Jorge Bucay und Stefan Heym und Vorgespräche über die Natur, den Wald und Gilgamesch. Super.

Sonntag, 14. Februar 2016

Das Gericht der Tiere


14.2.2016 Schon wieder ist Sonntag. Ich zähle meine Schäfchen der vergangenen Woche, ziehe statistisch Bilanz. In der vergangenen, nun zweiten REHA Woche hatte ich 29 Termine wahrzunehmen. Fast ein Drittel davon in den GST-Hallen (Gymnastik-, Schwimm-, Trainingshalle). Unter Anleitung durfte ich hier eigene Aktivitäten durchführen und, was wohl wichtiger ist solche erlernen. Denn Sinn hat so etwas in meinem Falle eigentlich nur, wenn man das dann später umsetzt, indem man es in seinen Tagesablauf einbaut.  
Ein weiteres Fastdrittel umfasste den Komplex der physio- und psychotherapeutischen Anwendungen. In der Hauptsache waren das Unterwassermassagen, Fangopackungen und Massagen.

Das Frühstück zog sich heute über 90 Minuten hin, so macht Frühstück Spaß. Ich bin ganz froh, dass ich das schöne Wetter von gestern für ein Wanderung genutzt habe – heute ist klassisches Novemberwetter. Trotzdem wird gelaufen.

Und das hat sich gelohnt. Der Beginn wurde mir durch den Seelsorger mit Trompetenmusik verschönt. Dann bis etwa zur Steintherme und zurück. Auf dem Rückweg überquerten 4 Rehe die Straße. Ja, ich lege mich dieses mal auf Reh fest.

mein Abendbrot von gestern
Nach dieser kleinen Wanderung, hatte ich sofort mein nächste Anwendung: Frühschoppen im Waldcafé, wer von den jüngeren Menschen so etwas nicht kennt, sollte einmal googeln. Ich habe mich nicht verschrieben, mit einkaufen hat das nichts zu tun. Und bevor jemand den Finger heben möchte, ich treibe da keinen hemmungslosen Alkoholmißbrauch, sondern trinke ein Bier oder ein Glas Wein. Heute Bier. Hopfen wirkt beruhigend, und Alkohol in geringer Dosis, halte ich eher für gesundheitsfördernd, als diese schädigend. Das der Raucher auch während einer REHA oder gar eines Krankenhausaufenthaltes raucht, wird billigend in Kauf genommen. Und ich nehme nicht an, das auch nur das regelmäßige rauchen einer Zigarette am Tag gut für die Gesundheit ist. Dass ich an dieser Stelle etwas ausgiebiger darüber schreibe, mich sozusagen „rechtfertige“ zeigt, dass ich offenbar auch nicht ganz frei von solchen Gedanken bin.

Nach dem Mittagessen bin ich noch einmal gewandert. Und wieder sind mir vier Rehe begegnet. Entweder ist es hier sehr Wild reich oder das Wild in besonderer Weise unscheu. Nicht nur dass ich sie sehe, wir beäugen uns dann noch einige Minuten – aus sicherer Entfernung.

Auf der Wanderung komme ich an zwei Lerntafeln mit Abbildungen von Vögeln vorbei. Diese sind auch kurz beschrieben und enthalten auch ein „Nützlichkeitsverhätnis“, Nutzen:Schaden. So z.B. der Eichelhäher 14:14. Typisch Mensch, alles in nützlich und schädlich einzuteilen. Selbstverständlich aus seiner Sicht. Wie würde ein Gremium von Eichelhähern dieses Verhältnis beim Menschen sehen? 0:36, oder 1:19? Keine Ahnung.

Samstag, 13. Februar 2016

Vom Mittelpunkt der DDR in die Mitte meiner Seele


13.2.2016 Heute beginnt das Wochenende. Noch einmal in die Gymnastikhalle, dann hat der Körper mal Zeit, sich ein wenig von den Strapazen der Woche zu erholen und zu regenerieren. Zur Lockerung werde ich davor aber erst einmal eine kleine Waldwanderung machen. 
 
Zuerst aber das Frühstück genießen. Frühstück und Abendbrot sind am Tisch immer besonders schön. Da sitzt man manchmal 1 Stunde zusammen und plaudert angenehm. Krankheiten sind dabei nur selten das Thema.
Draußen ist es heute frisch, das Außenthermometer zeigt -3 °C an. Bin den Naturlehrpfad abgewandert und habe dabei 4 – 5 Tiere beobachtet, welche ich für Hirsche halte. Ich gebe zu, es fällt mir schwer, Rehe und Hirsche voneinander zu unterscheiden. Meine Zuordnung habe ich wegen der Größe getroffen. Für Rehe waren mir die Tiere einfach zu groß. Spuren sind bei dem jetzigen Wetter leider nicht zu erkennen. Was mir aufgefallen ist, auf den Schautafeln im Wald, sind sowohl bei Reh, als auch bei Hirsch ausschließlich die männlichen Tiere abgebildet. Das ist ein wenig chauvinistisch und auch blöd. Ob sich die Ersteller der Bildtafeln auch am liebsten Bilder mit Männern ansehen, wurde diese Tafel gar von Frauen entworfen?

Bei der Rückkehr lasse ich mir den Plan für nächste Woche aus dem Fach geben. 16 mal Sportaktivitäten, toll!

Zum Mittag hatte ich wieder eine Extrawurst: Möhren-, statt Bohneneintopf. Sofort danach bin ich los gewandert – Richtung Waitzgrund, einem kleinen Ort mitten im Wald. In dessen Nähe befindet sich der Mittelpunkt der DDR. Zeitgeistgemäß als „Mittelpunkt der ehemaligen DDR“ bezeichnet. Oder gab es vielleicht auch einmal ein Land Namens „Ehemalige DDR“ und ich habe nur in der Schule nicht richtig aufgepasst? Egal, es war eine schöne Wanderung, in großen Abschnitten entlang einer alten, gepflasterten Landstraße.

Auf dem Rückweg dann einige Telefonate, mit vielen für mich wichtigen Menschen geführt

Rechtzeitig kam ich wieder in der Klinik ein, um pünktlich beim Konzert zu sein. Dieses war sehr schön und führte durch die Zeit vom Barock bis zum Ende des 20. Jahrhunderts. Alles gespielt von einem Streichquartett.

Das Abendessen war wieder super. Zum Normalessen Würstchen und Kartoffelsalat. Zum Abschluss ein Bier.

Mitte der Seele? Na, schön wandern, mit den Lieben telefonieren, gutes Konzert, schmackhaftes Essen und in Ruhe ein Bier! So nah kommt man der Mitte sehr selten.

Freitag, 12. Februar 2016

Dreisatz


12.02.2016 Guten Morgen. Ich glaube ich habe ganz gut geschlafen. Bin mir aber nicht völlig sicher. Meine erste Anwendung (ich finde diesen Begriff weiterhin blöd) nehme ich heute vor dem Frühstück. Es ist eine Unterwassermassage. Und die sollte ich auch mit leerem Magen schaffen. Heute war ich deshalb mal der Letzte am Tisch, was gebührend gewürdigt wurde.

Chefarzt-Visite, kurz vor halb 11 war er da – heute der Chefarzt selbst. Angenehm und konkret. Bei mir als einem der REHA-Patienten ohne Operation als REHA Ursache, auch recht schnell erledigt. So mache ich mich dann auch sofort fertig für die Entspannungtherapie. Während der abschließenden Meeres-Entspannungsmusik sah ich durch die geschlossenen Augenlider die Farbe des blauen Himmels. Obwohl ich mich eigentlich gar nicht entspannt fühlte. Jedenfalls nicht entspannt im Sinne meiner Erwartungshaltung von solch Therapie. Woran man möglicherweise auch einfach erkennen kann, das Tatsachen nicht unbedingt mit Erwartungshaltungen übereinstimmen müssen. Und wieder wurde ich am Zeh gezupft, kurz bevor ich in das Traumland abdriften konnte. Schade, ich hätte bestimmt sehr schön geträumt.

Zum Mittag heute Fisch. Ist ja Freitag. Der war so etwas von lecker! Davor gab es einen selbst zusammen gestellten Salat, bestehend aus geraspelten Möhren, Gurke, Tomate, Oliven und Rucola. Damit sollte ich ausreichend Kraft getankt haben die beiden Sporthöhepunkte des Nachmittags in Schwimm- und Trainingshalle zu absolvieren.
In der Schwimmhalle habe ich wieder einmal deutlich zu spüren bekommen, wie es ist, zu „verkopft“ zu sein. Ganz natürliche Bewegungen, wie zum Beispiel beim Gehen linkes Bein hinten, linker Arm vorn, bekomme ich nicht so einfach hin, wenn ich es bewusst tun soll. Komisch.

Kurze Pause und dann in den Trainigsraum, die Muckibude. Hier habe ich 75 Minuten mein Programm durchgezogen. Nebenbei stellte ich zu meiner großen Freude fest, dass einer meiner Trainer auch eine Zappa-Affinität hat. Der Mann muss einfach gut sein.

Ab 16 Uhr dann ein Wanderspaziergang zur Steintherme und Telefonate mit daheim. Weil heute schon wieder ein Wochenende beginnt, leitete ich dieses, nach dem Abendbrot, im Waldcafe mit einem Bier ein. Prost! Bestandteil des Abendbrotes war Chicoree-Salat. Sehr erfreulich.

Ein Satz zum Abschluss. Hier in der REHA herrscht außerordentlich hohe Freundlichkeit, Höflichkeit und Zuvorkommenheit zwischen allen Anwesenden. Eigentlich ist jedem klar, dass er der Hilfe, Unterstützung und Rücksichtnahme der anderen Menschen bedarf. Würde alle das so mit nehmen und auch zu Hause umsetzen, wären binnen weniger Jahre sämtliche großen Probleme der Welt gelöst.

Gut, waren drei Sätze. Dreisatz.

faszinierende Faszien

11.2.2016 Über das Schlafen sage ich heute nichts. Der Tag begrüßt mich mit blauem Himmel und Sonnenschein – jedenfalls was man halb 7 davon sieht. Dann geht es Schlag auf Schlag. 7:00 Uhr Frühstück. 7:30 Uhr Wirbelsäule im Gymnastik–Raum, 8:30 Uhr Wirbelsäule in der Schwimmhalle. Diese hat den Vorteil, dass der fließende Schweiß sofort weg gespült wird. Beide Male, auf jeden Fall einfach erscheinende, aber effektive Übungen.

Nach einer kurzen Pause, dann meinen verschobenen Termin bei der Psychologin. Ein sehr angenehmes Gespräch, welches meinen Weg gesunder Lebensweise bestätigt und unterstützt. Wenn man die Bedingungen nicht verändern kann, dann muss man Wege gehen, mit diesen Bedingungen zurecht zu kommen und deren negativen Wirkungen zu mindern.



Verklebte Faszien waren bei meinem Physiotherapie-Termin das Thema. Schulter, Rücken und Brust. Schön, wenn der Schmerz nachlässt, war hier tatsächlich der passende Satz. Die Therapeutin suchte und drückte auf eine besonders schmerzende Stelle und ich musste ansagen, wenn der Schmerz nachlässt und wenn er vorbei ist. Jetzt aber nicht einfach nachmachen, Ahnung haben muss man von so etwas schon und der Vorgang als solches ist komplexer als Daumendrücken.

Zum Mittag gab es heute Bratwurst mit Birne auf Grünkohl. Schmeckte sehr gut. Danach passend der Vortrag zur gesunden Ernährung. Ich liege mit meinen Gewohnheiten ganz gut, sollte aber bei Fetten reduzieren. Der Hinweis mit dem Bier gefiel mir nicht – nur eines in der Woche. Das will ich nicht jede Woche auf dieses Maß reduzieren.


Als letzte Pflichtanwendung gab es für meinen Rücken noch eine Packung. Fango. Ganz war das Tagesprogramm damit noch nicht abgearbeitet. Als Kür habe ich meinen Füßen eine professionelle Fußpflege spendiert. Sehr angenehm. Dabei nett geplaudert.

Am Abend gab es im Glockenstübchen einen Ringelnatzabend, welchen ich selbstredend wahrnahm.


Ich kann mein Buch doch nennen, wie ich will
Und orthographisch nach Belieben schreiben!
Wer mich nicht lesen mag, der laß es bleiben.
Ich darf den Sau, das Klops, das Krokodil
Und jeden andern Gegenstand bedichten,
Darf ich doch ungestört daheim
Auch mein Bedürfnis, wie mir's paßt, verrichten.
Was könnte mich zu Geist und reinem Reim,
Was zu Geschmack und zu Humor verpflichten? -
Bescheidenheit? – captatio – oho!"
Und wer mich haßt, – sie mögen mich nur hassen!
Ich darf mich gründlich an den Hintern fassen
Sowie an den avant-propos.



Joachim Ringelnatz





Der Abend war wunderbar amüsant.

Donnerstag, 11. Februar 2016

Entspannung, Huhn und Bewegung


10.2.2016 Die erste Nacht, in welcher ich einigermaßen geschlafen habe. Gegen halb 12 bin ich zwar einmal kurz wach gewesen, dann aber recht schnell wieder eingeschlafen. Dieser Schlaf währte dann bis 3:30 Uhr. Das waren für meine Verhältnisse recht gute 6 Stunden, welche ich schlafend verbrachte. Halb sieben dann aufgestanden.
Der Tag beginnt mit angenehmen Gesprächen am Frühstückstisch, Wetter mäßig mit blauem Himmel. Hoffentlich hält der heute durch. Es ist ein wenig frischer geworden. Nach dem Training mit dem Theraband, bin ich mal kurz spazieren gegangen. Das Thermometer zeigt 3 °C an und bestätigt damit das Gefühl. Ein Grund für meinen Spaziergang war mein Telefon, welches mir mitgeteilt hatte, dass ich in der Postschachtel zwei Mitteilungen hätte. Beide kamen von Harald, welchen ich auch gleich mal angerufen habe. Eine treue Seele.

Danach wieder einmal die Entspannungstherapie. Diese hat mich wieder nicht entspannt. Kurz vor dem festen Einschlafen hat mich die Therapeutin am großen Zeh gezupft und dann war ich zu verspannt, weil ich nicht wieder durch schnarchen auffallen wollte.

Zum Mittagessen Huhn mit Reis und Erbsen. Letztere wurde bei meiner Portion durch Blumenkohl ersetzt. Sehr lecker.

Ein interessanter Vortrag unter dem Thema „Bewegung bringt's“ folgte nach dem Essen. Gehalten von einem der sehr guten Sporttherapeuten der Einrichtung. Beim, das Programm für heute abschließenden Training in der Halle, habe ich mir nochmals ein paar Dehnungsübungen für unterwegs zeigen lassen. Denn wie ich inzwischen festgestellt habe, ist es zwar gesund zu wandern, das genügt aber nicht. Andere Muskeln wollen auch einmal gefordert werden. Solch Training in der Halle benötigt 1 Stunde Zeit.

Am Abendbrottisch habe ich heute auch 1 Stunde gesessen. Davon 20 Minuten gegessen und den Rest der Zeit gelacht. Die Tischgemeinschaft ist o.k.!

Das Wetter bei meiner Nachmittagswanderung war dieses mal sonnig. Der Regen war nämlich schon wieder vorbei.

Oben alles in Ordnung


9.2.2016 Der Abend im Glockenstübchen mit dem Seelsorger der Einrichtung, Hr. Frenzel war ausgesprochen angenehm, unterhaltsam und Horizont erweiternd. Im Rahmen von vorgetragenen Geschichten ergaben sich außerordentlich interessante Gespräche. Von Schildbürgern, den Brüdern Grimm, Brunnengeschichten und Spinnstuben, in welchen nicht nur gesponnen wurde. Hier und da, wurde auch der Bogen zur Gegenwart gezogen. Fakt ist, nächste Woche gehe ich da wieder hin.

Wieder nicht so toll geschlafen. Ich vermute einmal, 3 – 4 Stunden Schlaf bekomme ich pro Nacht, das ist eindeutig zu wenig. Heute früh habe ich meinen Fragebogen zur Zufriedenheit ausgefüllt. Klar, bin ich zufrieden. Die Sache mit dem Schlaf, ist sicher nicht binnen einer Woche merklich zu lindern.

Vor dem Frühstück ging es erst einmal zur Blutzuckerdiagnose. Das Resultat fiel mit 5,5 sehr gut aus. Am mit uns verbundenen Tisch nebenan gab es heute wieder eine Abreise, wir werden also zum Mittagessen einen neuen Gast begrüßen können. Ich weiß nicht, ob ich das schon einmal geschrieben hatte – jeden Tag gibt es hier Neuaufnahmen. Ganz egal ob Werk-, Sonn- oder Feiertag. An einem Freitag möchte ich persönlich nicht mit einer REHA beginnen. 

Hier noch ein Gedanke zur Alterstruktur. Wer meint, es dürfe ihm oder ihr hier nicht gefallen, weil die Patienten zu alt sind, hat nicht wirklich recht. In allen Erwachsenen Altersgruppen findet man hier Menschen. 30er, 40er, 50er, 60er, 70er, 80er – vermutlich auch 20er. Und es schadet weder den Jungen mit etwas Älteren zusammen zu sein, noch den Älteren, sich mit jungen Menschen „abzugeben“. Viele ältere Politiker und Künstler geben sich auch sehr gern mit ihren erheblich jüngeren Ehefrauen und Freundinnen ab. Ohne dass dieses zu Stress führt. Mich führt das zum gerade stattgefundenen Vortrag zu Stress. Der war gut und ich habe mich darin wieder gefunden. Mein Hauptstressor ist sich anstauender Ärger über Dinge, welche ich nicht selbst einer Lösung zuführen kann.

Vor diesem Vortrag gab es eine Erklärungs- und Übungsstunde im Zyklus der Rückenschule. Thema: heben und tragen. Ich denke ich mache es bereits jetzt ziemlich richtig. Wenigstens bei den schweren Gegenständen. Noch einmal zur Erinnerung: ein Gewicht von 5 kg falsch hoch heben, erzeugt auf der Drehpunkt in der Wirbelsäule eine Belastung von 750 kg.

Nach dem Vortrag, war ich schon wieder in der Gymnastikhalle. Übungen mit der Blackroll um die Verklebung der Faszien aufzubrechen. Meine Blackroll war für mich Weichei weich. Trotzdem tat es weh und trieb Schweiß aus den Poren.

Mittagswert beim Blutzucker: 4,8. Dann zum Ultraschall der inneren Organe. Alles in Ordnung, auch die Bauchspeicheldrüse. Also auch hier Entwarnung und ich kann das als abgehakt betrachten.

Bei Fango entspannt, danach letzte Blutzuckermessung 4,9 – das Mädel vom Labor war zufrieden mit den Werten.

ein Klavier, ein Klavier!
Zeitgleich mit meinem Verlassen des Klinikums, verließen auch die ersten Regentropfen ihre Wolke. So musste ich wieder im Regen meine Telefonate führen. Und am vormittag hatten wir blauen Himmel und Sonnenschein. Plan habe ich keinen Neuen. Bleibt also morgen früh 9:00 Uhr beim Theraband. Heute abend wollte ich eigentlich mal schauen, was es Neues in der Sachsenklinik gibt. Gibt nichts, sondern nur Fussball.

21:00 Uhr ins Bett.

Jahr des Affen


8.2.2016 Heute bin ich bereits 5:30 Uhr aufgestanden. Es wird einfach nichts mit dem gut durch schlafen. Aber mein Kopf ist schon zu lange auf das wach sein zu dieser Zeit geprägt. Bin ja nicht nur vor dem Frühdienst, sondern auch nach der Nachtschicht um diese Zeit wach.
In den Lendenwirbeln rechts zwickt es ein wenig, werde wohl komisch gelegen haben. Muss ich durch. Nach der Unterwassermassage ist das bestimmt wieder weg.
Und genau so ist es gekommen, alles wieder in Butter.
Die Übungen mit dem Theraband waren wieder ok, das mit der Entspannungstherapie zeigte sich heute jedoch nicht so wirksam. Vermutlich lag es daran, dass ich innerlich auf meinen Fußpflegetermin fixiert war. Eigentlich Quatsch, beeinflussen konnte ich es ohnehin nicht und habe ihn auch verpasst. Da fakultativ nicht so schlimm. Eben einfach einen neuen Termin, für den Donnerstag gemacht. Mal schauen, ob es dieses Mal gelingt.

Ich habe festgestellt, dass es der Mehrzahl der Leute hier gefällt. Ein paar notorisch Unzufriedene gibt es immer und manche Menschen haben einfach Pech. Da klappen dann einfach mehrere Sachen hintereinander nicht so wie gewünscht, dazu kommen vielleicht noch starke Schmerzen von der Operation. Das legt sich und dann sind auch diese Patienten zufrieden. Bei manchen Dingen kann ich jedoch nur den Kopf schütteln und mich über ein übertriebenes Anspruchsdenken wundern. Wahlessen a la carte wie im Sternerestaurant kann man wirklich nicht erwarten. Und wir sind hier um gesund zu werden und meine Gesundheit nachhaltig zu stabilisieren – nicht um mit dem Handy zu telefonieren. Das der Altersdurchschnitt in einer REHA-Klinik höher ist als in einem Club, ist ebenso normal wie der Umstand, dass die Mobilitätsrate hier geringer als in Club oder Disko ist – zumindest am Anfang. Denn nach meinen Beobachtungen, ist die Mobilitätsrate der das Klinikum verlassenden Menschen stark angewachsen und das der aus der Disko kommenden stark gesunken.

Heute scheint mir der Anteil unzufriedener Neuankömmlinge besonders hoch zu sein. Ich vermute, dass liegt am Kalender. Am Beginn des Jahres des Affen sollte man keine neuen Patienten aufnehmen.

Interessanten Vortrag vom Chefarzt gehört. Thema: REHA. Darüber berichten werde ich erst, wenn die Detailvorträge der Spezis sind.

Dann war ich beim Arbeitsplatztrainig. 45 Minuten Dehnungsübungen, geschwitzt und mich so angestrengt, das mir hinterher übel war.

Meine Freilufttelefonzelle war heute nass, hat nämlich geregnet.

Heute Abend um 18:30 Uhr findet im Glockenstübchen ein Geschichtenabend statt. Darüber berichte ich dann demnächst.

Die Fotos sind ein Nachtrag: einmal die drei Stufen und der Start zu den 54.

Mittwoch, 10. Februar 2016

Erste Zwischenbilanz


7.2.2016 Trotz des späteren zu Bett gehen, hat es mit dem durch Schlafen nicht geklappt, wieder wurde ich mehrfach wach. Das braucht eben alles seine Zeit. 6:15 Uhr hielt es mich dann auch nicht mehr im Bett.
Programme gibt es heute keine, sozusagen ein Entspannungstag, was irgendwie auch Programm ist. Ich werde diesen nutzen ein wenig Bilanz der ersten Woche zu ziehen und leicht wandern. Übertreibung wäre falsch.
Auf jeden Fall bin ich hier schon lockerer geworden, als ich es sonst bin. Das liegt sicher auch an der allgemeinen Atmosphäre. Sozusagen schwingen hier alle Menschen gleich, da sie ein gemeinsames Ziel vereint. Gesund werden. Habe heute morgen einer erst gestern Angekommenen Trost gespendet.
Im gewissen Sinne bin ich ja gesund – wenigstens im Vergleich zu 80 Prozent der Menschen, welche hier zur REHA nach einer Operation sind und sich an Stöcken durch das Haus bewegen, manche regelrecht durchs Haus quälen. Das erzeugt in mir schon ein gewisses Maß an Dankbarkeit. Wohl wissend, dass dieser Zustand relativer Gesundheit auch das Ergebnis eigener Leistung sind. Regelmäßige Bewegung (nicht nur bei meinen Wanderungen), das Bemühen, trotz Schichtdienstes ziemlich „regelmäßig“ zu leben und das Aufgeben des Rauchens vor nunmehr über einem Viertel Jahrhundert. Dieses „gesund“ ist wirklich nur relativ. Schichtarbeiter sind einfach krank. Das gehört zur Arbeit dazu und ist auch durch Zuschläge nicht zu verändern. Schichtarbeiter müssten alle drei Jahr Anspruch auf 2 Wochen Schichtarbeiterreha mit speziellem Programm haben.

In Bezug auf die Minderung meiner eigenen“Leiden“ spüre ich zur Zeit noch nichts. Es wäre auch vermessen, solches nach 5 Tagen von seinem Körper zu verlangen. Manches wird auch von dem ganzen Zoo voller Muskel-Katzen und -Kater überdeckt.

Die Bilanz rein technisch. In den Tagen von Dienstag bis Sonnabend hatte ich (neben den Mahlzeiten) 24 Termine wahrzunehmen. Die Hälfte davon forderte von mir muskuläre Aktivitäten. Von diesen 12 "Sportarten"
fanden 1/3, nämlich 4 im Wasser des Schwimmbeckens statt. 5 mal durfte ich passiv sein, lag auf einer Fango-Packung, in Unterwassermassage – Wanne oder einer Liege. Drei mal hörte ich mir einen Vortrag an und vier mal war ich bei medizinischen Terminen gebucht. Insgesamt hatte ich eine 32 Stunden-Woche.
Jedes Mal war es wie bei „keine Sterne in Athen, sondern Schnaps in St. Kathrein“, nämlich schön und gut. Alle Therapeuten, Ärzte und Schwestern, machten auf mich einen außerordentlich guten und professionellen Eindruck und waren dazu noch freundlich und zeigten ihren Stress nicht. Welchen sie auf jeden Fall haben, da sie von Termin zu Termin jagen. Um mal ein Beispiel zu nennen. Ich hatte einen Termin in der Schwimmhalle. Nachdem die Therapeutin uns entließ, duschte ich mich schnell und war 5 Minuten nach Therapieende in der Trainingshalle, um meine Geräteübungen zu absolvieren. Vor der Halle war „meine“ Therapeutin bereits wieder mit einer Einweisung von Patienten befasst. Und mit großer Wahrscheinlichkeit hätte ich sie 30 Minuten später in der Gymnastikhalle oder bei einem Vortrag über richtiges Liegen treffen können, wenn ich nicht gerade auf einer Fangopackung geschwitzt hätte.

Beim Essen wieder eine Extrawurst bekommen, gab nämlich im Original „bayrisch Kraut“. Nach dem Essen noch ein wenig gewandert. Die Wanderwege hier sind wirklich schön, schade, dass es keine Wanderanwendung mit dem Förster als Therapeuten gibt. Mit Harald und Mutter telefoniert.

Zum Abendbrot gab es heute auch Fisch. Einfach excellent. Ob die auch liefern? Dann würde ich es dabei lassen, von hier das Abendbrot zu essen.

Reh und Zahlen


6.2.2016 Heute ist es mir gelungen, bis halb 6 im Bett zu bleiben. Frühstücksbeschreibung lasse ich weg – gut wie immer.
Das Wetter sieht ganz gut aus. Da kann ich dann nach dem Mittag eine schöne Wanderung machen. Aber zuerst die Pflicht. Übungen im Wasserbecken absolviert. Nannte sich Becken-Bein/Gruppe. 3 Männer 12 Frauen – eigentlich logisch bei dieser Bezeichnung. Da ich nun dadurch schon Erwärmung gemacht hatte, bin ich gleich noch in die Trainingshalle und habe an 7 Geräten trainiert. 
 
Ab jetzt ist Freizeit. Werde also erst mal ein paar Schritte laufen. Outgesourcte Anwendung. Draußen knallt es – werden wohl Jäger unterwegs sein. Gehe trotzdem los. 2 km gelaufen und dann rein zum Essen. Für mich gab es Gemüseeintopf. Die Kollegin von der Küche brachte sofort meine Extrawurst. Perfekt. Heute keine Salattheke.

Das Wetter ist jetzt von ganz gut in wunderbar übergegangen, so gehe ich gleich wieder wandern. Erneut die TK8 aber heute mit dem Umweg über die Steintherme. Gleich am Beginn des Weges laufen mir 4 Rehe über den Weg. Der Wind steht gut, so dass sie mich nicht wittern können und friedlich äsen. Vielleicht sind sie aber wissend, das so nah an einer REHA-Klinik nicht geschossen werden darf. Ergo kann ich schnell ein paar Fotos machen.
Die Steintherme ist ganz interessant. Seit 1993 wird hier aus 775 m Tiefe 34°C warmes Salzwasser nach oben geholt. Es ist auch richtig Betrieb. 16:00 Uhr bin ich bereits wieder zurück und mache mich mal schon für das Abendessen fertig. Das war dann auch wieder ganz toll. Nach 10 km Wandern, leistete ich mir heute mal 3 Scheiben Brot. Dazu ein Schälchen Kartoffelsalat und als Dessert einen Pudding. Dann im Waldcafe ein Bier. Das war es mit dem Alkohol für diese Woche. Montag gibt es wieder viel Programm, da trinke ich am Abend davor keinen Tropfen Alkohol. Selbst wenn es bloß Bier ist. Aber auch eine Flasche Bier enthält 25 Gramm dieser Droge.

Ich gehe immer Umwege. Also wenn ich zum Essen gehe, über das Glockenstübchen mit der kleinen Bibliothek. Ein sehr angenehmer Ort. Der Weg ist auch numerologisch toll. Wenn ich vom Empfang nach oben gehe muss ich erst 3 und dann noch einmal 54 Stufen gehen. Der Ort muss also angenehm sein. (Mein Geburtsmonat: 3, Geburtsjahr 54)

Werde heute einmal versuchen, erst um 21 Uhr ins Bett zu gehen.